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Nichthundehalter

Darf ich einem Hund in die Augen schauen?
Verstaat de Hund Tsüritüütsch?
Gehört der Hund unter den Weihnachts­baum?
Wann trägt Hund Maulkorb?
Wann wird der Hund zum Wolf?
Was tun, wenn der Hund Leine zieht?
Bellt ein Hund, der beisst?
Wieviel Luft braucht ein Hund?
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Im Gegensatz zum Menschen stellt der direkte Augenkontakt für einen Hund eine Provokation dar. Starrt man einem Hund in die Augen, fasst er dies als Drohung auf und kann aggressiv reagieren.

Einem Hund in die Augen zu schauen, ist deshalb tabu. Ihn aus dem Augenwinkel zu beobachten, ist hingegen ein Erfordernis, um zu sehen, was er tut.
Für Hunde ist die nonverbale Kommunikation essentiell. Mit ihrer Körpersprache teilen Hunde sich mit. Sie nehmen aber auch die Körpersprache des Menschen wahr, deuten diese und reagieren darauf. Damit keine Missverständnisse entstehen, ist es wichtig, die Körpersprache des Hundes lesen zu können und zu wissen, wie ein Hund unsere Haltung und unser Verhalten interpretiert.

Nichtsdestotrotz sind die Ausbildung und Erziehung eines Hundes zentral, um Zwischenfällen vorzubeugen. Es ist unumgänglich, den Hund sofort zu sich rufen und anleinen zu können. In welcher Sprache man dabei mit ihm spricht, ist irrelevant. Wichtig ist, dass er die einzelnen Befehle kennt und befolgt.
Bevor man sich einen Hund anschafft, soll man sich damit auseinandersetzen, was das für das eigene Leben bedeutet. Einen Hund zu halten, heisst Verantwortung zu übernehmen, Zeit und auch Geld zu investieren, um dem Hund ein artgerechtes Leben zu bieten.

Der Kauf eines Hundes ist somit gut zu überlegen und darf keinesfalls spontan erfolgen, bloss, weil noch ein besonderes Weihnachtgeschenk fehlt oder man dem Kind einen spontanen Wunsch erfüllen möchte.
Wenn ein Hund einen Maulkorb trägt, bedeutet das nicht zwingend, dass er per se gefährlich oder aggressiv ist. Es kann viele Gründe haben, weshalb man ihm einen Maulkorb anlegt. Vielleicht frisst er alles, was ihm vor die Schnauze kommt oder er ist sich andere Hunde nicht gewohnt und kann in gewissen Situationen falsch reagieren.

Generell ist es empfehlenswert, jeden Hund an das Tragen eines Maulkorbs zu gewöhnen. Das kann insbesondere für Reisen sinnvoll sein, da mancherorts eine Maulkorbpflicht für Hunde in Städten oder öffentlichen Verkehrsmitteln besteht.
Der Hund stammt ursprünglich vom Wolf ab. Das hat zur Folge, dass ein Hund in bestimmten Situationen ins ursprüngliche Verhalten seiner Vorfahren zurückfällt. Das zeigt sich insbesondere in seinem Jagdtrieb. Deshalb ist es wichtig, auf Spaziergängen aufmerksam zu sein und seinen Hund abrufen zu können, bevor der Instinkt mit ihm durchgeht.
Auch ein gut sozialisierter und erzogener Hund kann in bestimmten Situationen erschrecken, beispielsweise bei einem lauten Knall oder wenn ein geladener Kuhdraht ihm einen Stromschlag verpasst. Dann rennt er in Panik davon.

Andere Hunde überkommt beim Waldspaziergang ihr Jagdinstinkt, sie folgen einer Spur und lassen sich nicht mehr abrufen. Auch die Hormone haben eine überaus starke Wirkung auf Hunde. Riechen Rüden eine läufige Hündin, gibt es kein Halten mehr. Aber auch die Hündinnen gehen während der Läufigkeit auf Partnersuche und können plötzlich verschwinden.

Solche Situationen bedeuten für einen Hund stets ein Risiko, da er sich oder andere verletzen könnte. Deshalb sind Hundehalterinnen und -halter verpflichtet, ihren Hund vorausschauend zu führen und ihn in brenzligen Situationen sofort anzuleinen. Kommt es trotzdem vor, dass der Hund Leine zieht, heisst es Ruhe bewahren, am Ort warten und notfalls die Polizei informieren.
Der Volksmund besagt: «Hunde, die bellen, beissen nicht.» Dies ist jedoch ein Trugschluss. Hunde bellen aus den unterschiedlichsten Gründen. Freut sich ein Hund, seine Halterin oder seinen Halter zu sehen, mag er zwar bellen, ans Beissen denkt er dabei jedoch nicht. Bellen kann aber auch eine Warnung sein. Reagiert das Gegenüber nicht dem Wunsch des Hundes entsprechend, kann dieser in der Eskalation weitergehen und angreifen.
Hundehalterinnen und Hundehalter sind verpflichtet, ihren Hund entsprechend seinem Bedürfnis täglich im Freien auszuführen. Fixe Vorgaben zu Häufigkeit, Dauer und Gestaltung des Spaziergangs gibt es nicht. Es liegt jedoch auf der Hand, dass ein sehr junger Hund häufiger raus muss als ein älterer und ein alter Hund sich nicht mehr stundenlang austoben muss, um zufrieden zu sein. Als Faustregel gilt, dass Hunde täglich dreimal ausgeführt werden sollen und einer dieser drei Spaziergänge mindestens eine Stunde dauern soll.