Verhaltensregeln
Die folgenden Grundregeln sowie spezifische Regeln für Hundehaltende, Nichthundehaltende, Kindergartenkinder und Kinder der Unterstufe bilden die Basis für einen sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit Hunden.
Grundregeln
a

- Bei unzuverlässigem Abruf
- Bei Jagdverhalten
- Bei unerwünschtem Hüteverhalten
- Bei überhöhtem Schutzinstinkt
- Bei ansteckender Krankheit
- Während der Läufigkeit
- Im Naturschutzgebiet
- Im Wildschonrevier
- Während der Brut- und Setzzeit (vom 1. April bis 31. Juli) im Wald und am Waldrand
wird der Hund grundsätzlich an der Leine geführt.
Im übersichtlichen Gelände kann er an langer Leine geführt werden.b

- Im öffentlichen Verkehr
- An Bahnhöfen
- An Haltestellen
- An verkehrsreichen Strassen
- Wenn jemand darum bittet
- Im Restaurant und in anderen öffentlichen Gebäuden
- Bei Begegnungen mit angeleinten Artgenossen
wird der Hund grundsätzlich an der Leine geführt.
c

- In Wohnquartieren
- In der Nähe von Kindergärten und Schulen
- In der Nähe von Spiel- und Sportplätzen
- In unübersichtlichem Gelände
- Bei Dunkelheit
wird der Hund an kurzer Leine oder bei zuverlässigem Gehorsam kontrolliert in unmittelbarer Nähe geführt.
d

- Auf Friedhöfen
- In Badeanstalten
- Auf Pausenplätzen von Schulen
- Auf Spiel- und Sportfeldern
- Bei Grossveranstaltungen wie Konzerten, Dorffesten, Sportveranstaltungen oder Jahrmärkten
wird der Hund nicht mitgeführt.
Codex für Hundehaltende
01

Wer einen Hund führt,
- kann ihn in jeder Situation kontrollieren
- und kräftemässig zurückhalten.
02

Bei der Begegnung
- mit Passanten
- oder anderen Hundehaltenden mit ihren Hunden
wird der Hund immer auf der abgewandten Seite und an kurzer Leine geführt.
Bei zuverlässigem Gehorsam kann er bei Fuss geführt werden.
03

Kommt es einmal
- zu Konflikten, so wird ein höflicher Umgang gewahrt.
Auf Wunsch werden Angaben zur eigenen Person gemacht (Name, Anschrift, Telefonnummer).
04

Der Hund
- pinkelt nicht an unpassende Stellen.
Sein Kot wird in jeder Situation korrekt und so spurlos wie möglich beseitigt.
05

Im Restaurant
- wird der Hund angeleint.
- so platziert, dass er den Gästen und dem Servicepersonal nicht im Weg liegt
- und niemand auf ihn treten kann.
Zudem wird darauf geachtet, dass niemand durch den Geruch oder das Bellen das Hundes belästigt wird.
06

Während des Freilaufs
- befindet sich der Hund stets in Sichtweite
- und in Abrufdistanz.
07

Während der Vegetationszeit
- hält sich der Hund grundsätzlich nicht im hohen Gras
- oder im Ackerland auf.
Im Spiel verwendete Gegenstände werden nie auf der Wiese liegen gelassen.
08

Beim Führen von mehreren Hunden
- ist sichergestellt,
- dass sie im Rudel kontrolliert werden können.
Grundsätzlich sind alle Hunde an der Leine zu führen.
09

Sind Kinder anwesend
- so werden sowohl die Kinder
- als auch der Hund
- jederzeit im Blick behalten.
Der Hund befindet sich in jeder Situation unter Kontrolle.
10

Werden Hunde
- von Kindern oder Jugendlichen ausgeführt,
- können diese zu jedem Zeitpunkt zurückgehalten
- und kontrolliert werden.
Codex für Nichthundehaltende
01

Ein Hund wird immer
- in grosszügigem Abstand
- und in ruhiger Gangart passiert.
02

In die Augen eines Hundes zu schauen
- ist tabu.
- Ihn aus den Augenwinkel zu beobachten ist hingegen nötig.
Zeigt ein Hund durch die Anwesenheit einer bestimmten Person Angst, Aufregung oder Aggression (Knurren, Bellen, Zähne zeigen), so ist es wichtig, den Hund zu ignorieren und langsam den Abstand zu ihm zu vergrössern.
03

Hunde dürfen ausschliesslich
- nach ausdrücklicher Erlaubnis des Hundehaltenden gestreichelt
- oder gefüttert werden.
Die Anweisungen sind dabei vorbehaltlos zu respektieren.
04

Kommt es einmal zu Konflikten,
- so wird ein höflicher Umgang gewahrt.
Auf Wunsch werden Angaben zur eigenen Person gemacht (Name, Anschrift, Telefonnummer).
05

Jogger, Fahrradfahrer, Skater, usw.
- die sich einem Hund von hinten nähern,
- müssen sich frühzeitig bemerkbar machen,
- damit dem Hundehaltenden genügend Zeit bleibt,
- seinen Hund zu kontrollieren.
Danach wird der Hund in grosszügigem Abstand und im Schrittempo passiert.
06

Sind Kinder und Hunde
- am selben Ort anwesend,
- bleiben sowohl Kinder als auch Hunde stets unter Aufsicht.
Kindergarten-Codex
01

Wenn ein Hund auf dich zurennt:
- Bleib ganz ruhig stehen.
- Schau ihm nicht in die Augen.
- Lass deine Arme hängen.
- Warte, bis er weg ist.
Ein Hund registriert aufmerksam jede Bewegung. Ein Kind, das vor ihm davonrennt, kann seinen Jagdinstinkt auslösen. Wenn das Kind stehenbleibt, verliert der Hund rasch das Interesse und läuft weiter.
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02

Wenn dir ein Hund etwas wegnehmen will, das du in der Hand hältst:
- Lass es zu Boden fallen.
- Bleib ganz ruhig stehen.
- Schau ihm nicht in die Augen.
- Lass deine Arme hängen.
- Warte, bis er weg ist.
Ein Hund, der von einem Kind etwas haben will, besonders wenn es hochgehalten wird, kann an ihm hochspringen und versuchen, es zu entreissen. Wenn er es freiwillig bekommt, lässt er das Kind in Ruhe.
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03

Wenn du einen Hund streicheln möchtest:
- Halte Abstand.
- Frag die Leute. Falls ja:
- Sprich den Hund freundlich an.
- Warte, bis er kommt.
- Dann darfst du ihn streicheln.
Ein Hund bekommt keine Angst, wenn sich ein Kind ruhig nähert. Deshalb sich nähern und ruhig, aus genügend Abstand heraus fragen, ob der Hund gestreichelt werden darf. Wenn die Antwort «Nein» ist: Weitergehen. Das Kind muss in jedem Fall die Anweisungen der Person, die den Hund führt, strikt befolgen.
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04

Wenn du einem angebundenen Hund begegnest:
- Geh niemals auf ihn zu.
- Fass ihn niemals an.
- Schau ihm nicht in die Augen.
- Halte Abstand.
- Geh ruhig an ihm vorbei.
Ein Hund, der auf seine Leute wartet, befindet sich in einem Spannungszustand. Er will weder von fremden noch von ihm bekannten Personen angefasst werden. Weil er angebunden ist, kann er nicht ausweichen und reagiert manchmal mit Abwehrreflexen.
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05

Wenn du einen Hund hinter einem Zaun siehst:
- Geh niemals auf ihn zu.
- Fass ihn niemals an.
- Schau ihm nicht in die Augen.
- Halte Abstand.
- Geh ruhig an ihm vorbei.
Hinter einem Zaun verteidigt der Hund sein Territorium. Er betrachtet Fremde und selbst ihm bekannte Personen als unerwünschte Eindringlinge und kann mit Abwehrreflexen reagieren.
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06

Wenn du an einem Hund vorbeigehen willst:
- Halte Abstand.
- Schau ihm nicht in die Augen.
- Geh ruhig vorbei.
- Auf der Seite der Leute.
Ein Hund kann verunsichert werden, wenn sich ein Kind von vorn oder hinten schnell nähert. Falls ein Kind auf dem Kickboard vorbeifahren will, können die Geräusche den Hund zusätzlich erschrecken. Deshalb unbedingt absteigen. Und wenn es eng ist, ruhig stehenbleiben!
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07

Wenn ein Hund am Fressen ist:
- Bleib weg von ihm.
- Stör ihn nicht.
Viele Hunde empfinden ein Kind, das ihnen beim Fressen zu nahe kommt, als Konkurrenten: Sie verteidigen ihr Futter.
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08

Wenn ein Hund auf seinem Liegeplatz ist:
- Bleib weg von ihm.
- Stör ihn nicht.
Der Liegeplatz ist für den Hund der Ort, wohin er sich gerne zurückzieht, um sich ungestört ausruhen zu können. Seinen Lieblingsplatz mag er nicht mit einem Kind teilen.
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Unterstufen-Codex
01

Ein Hund rennt auf dich zu:
- Bleib ganz ruhig stehen.
- Schau ihm nicht in die Augen.
- Lass deine Arme hängen.
- Warte, bis er weg ist.
Ein Hund registriert aufmerksam jede Bewegung und reagiert darauf. Wenn du vor ihm davonrennst und sogar noch schreist, wirst du für ihn interessant. Dann rennt er dir hinterher, beginnt vielleicht zu bellen und springt dich an. Wenn du aber ruhig stehen bleibst, verliert der Hund das Interesse an dir und lässt dich in Ruhe.
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02

Ein Hund möchte dir etwas wegnehmen, das du in der Hand hältst:
- Lass es zu Boden fallen.
- Bleib ganz ruhig stehen.
- Schau ihm nicht in die Augen.
- Lass deine Arme hängen.
- Warte, bis er weg ist.
Wenn der Hund bekommt, was er möchte, lässt er dich in Ruhe. Wenn du dem Hund aber das nicht gibst, was er gerne hätte, und es sogar noch in die Höhe hältst, wird er an dir hochspringen und versuchen, es dir zu entreissen. Dabei kann er dich umwerfen oder dich sogar verletzen.
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03

Du möchtest einen Hund streicheln:
- Halte Abstand.
- Frag die Leute, die mit ihm spazieren, ob du ihn streicheln darfst.
- Wenn sie «Ja» sagen, dann sprich den Hund freundlich an.
- Warte, bis er zu dir kommt.
- Dann darfst du ihn streicheln.
Die Leute kennen ihren Hund gut und sie wissen, ob er sich gerne von Fremden streicheln lässt. Wenn du den Hund rufst, kann er entscheiden, ob er zu dir kommen mag oder nicht. Wenn die Leute «Nein» sagen oder der Hund nicht zu dir kommt, dann geh weiter. Vielleicht hat er Schmerzen und ist deshalb schlecht gelaunt. Oder er mag einfach nicht angefasst werden. Dann darfst du ihn nicht streicheln.
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04

Du begegnest einem angebundenen Hund:
- Halte Abstand.
- Schau ihm nicht in die Augen.
- Geh ruhig an ihm vorbei.
- Geh niemals auf ihn zu.
- Fass ihn niemals an.
Ein Hund, der auf seine Leute wartet, ist vielleicht ängstlich. In dieser Situation will er nicht gestreichelt werden. Weil er angebunden ist, kann er nicht ausweichen, wenn ihm jemand zu nahe kommt. Es ist auch möglich, dass er nicht gerne angefasst wird. Deshalb versucht er dir vielleicht zu zeigen, dass du nicht näher kommen sollst. Dann knurrt er, bellt oder zeigt seine Zähne. Beachtest du diese Signale nicht, kann es sein, dass er sich mit Beissen verteidigt.
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05

Ein Hund steht hinter einem Zaun:
- Halte Abstand.
- Geh ruhig an ihm vorbei.
- Geh niemals auf ihn zu.
- Fass ihn niemals an.
- Schau ihm nicht in die Augen.
Der Hund hinter dem Zaun verteidigt sein Territorium, sein Zuhause. Fremde Leute betrachtet er als unerwünschte Eindringlinge. Auch wenn du den Hund kennst und ihn sogar schon gestreichelt hast, musst du ihn in Ruhe lassen. Vielleicht versucht er dir zu zeigen, dass du nicht näher kommen sollst. Dann knurrt er, bellt oder zeigt seine Zähne. Beachtest du diese Signale nicht und gehst zu nahe an den Zaun, kann es sein, dass er sein Territorium mit Beissen verteidigt.
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06

Du willst an einem Hund vorbeigehen:
- Halte Abstand.
- Schau ihm nicht in die Augen.
- Geh ruhig vorbei.
- Geh auf der Seite der Leute.
Wenn du schnell auf einen Hund zugehst, kann er Angst bekommen. Denn Hunde reagieren auf schnelle Bewegungen. Das gilt auch, wenn du an ihm vorbeirennst oder vorbeifährst. Wenn du mit dem Skateboard, dem Velo oder mit Inlineskates vorbeifahren willst, können die Geräusche den Hund zusätzlich erschrecken. Halte deshalb an und steig nach Möglichkeit ab. Wenn es eng ist, dann bleib ruhig stehen und lass dem Hund den Vortritt.
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07

Ein Hund ist am Fressen:
- Bleib weg von ihm.
- Stör ihn nicht.
Futter ist für den Hund sehr wichtig. Wenn du zu nahe an sein Futter gehst, denkt der Hund, du möchtest es ihm wegnehmen. Das gefällt ihm gar nicht und er verteidigt es. Möglicherweise beginnt er zu knurren. Damit sagt er: «Geh weg. Das Futter gehört mir, ich will es nicht teilen.»
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08

Ein Hund liegt auf seinem Platz:
- Bleib weg von ihm.
- Stör ihn nicht.
Für den Hund ist sein Liegeplatz der Ort, an den er sich gerne zurückzieht, um zu schlafen oder sich auszuruhen. Sein Lieblingsplatz gehört allein ihm und er will ihn nicht teilen. Wenn der Hund auf seinem Platz liegt oder schläft, dann lass ihn in Frieden und warte, bis er aufsteht und den Platz verlässt.
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09

Ein Hund hat dich umgeworfen oder du spielst am Boden:
- Roll dich zusammen.
- Schütze deinen Kopf mit den Händen.
- Beweg dich nicht.
- Sei ganz still.
- Warte, bis der Hund weg ist.
Ein Hund reagiert auf schnelle Bewegungen. Wenn du hinfällst oder auf dem Boden sitzt oder liegst, findet er das interessant. Wenn du zusammengerollt und still bist und dich nicht mehr bewegst, verliert der Hund das Interesse und trottet davon.
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