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Umgang mit Hunden

Hunde verstehen, auch ohne gemeinsame Sprache. Codex Hund - für ein friedliches Mit- und Nebeneinander. Hunde verstehen, auch ohne gemeinsame Sprache. Codex Hund - für ein friedliches Mit- und Nebeneinander.

Hund und Mensch: So verhalten Sie sich in kritischen Situationen richtig

Es ist ein milder Frühlingsabend und Alice probiert ihre neuen Joggingschuhe aus. Voll motiviert legt sie los, schliesslich möchte sie im September fit genug sein, um am Greifenseelauf teilzunehmen. Sie hat ihre Lieblingsmusik in den Ohren und trabt gemächlich durch den Wald, als sie schon von Weitem einen nicht angeleinten Hund erblickt. Alice hat Angst vor Hunden und ist unsicher, wie sie dieser Situation begegnen soll. Jedenfalls hängt nun viel von ihrer Reaktion ab. Zeigt sie ihre Angst oder schafft sie es, einigermassen ruhig zu bleiben?

Hundebisse vermeiden: Stehen bleiben und mit tiefer, selbstsicherer Stimme rufen: «Hau ab!»

Da Alice Angst vor Hunden hat, wird sie kaum ruhig bleiben können. Denn wer Angst hat, handelt nur bedingt rational. Die Wahrnehmung eines Menschen mit Angst ist eingeschränkt. Das Problem: Einfach weglaufen funktioniert nicht, da schnelle Bewegungen den Hund eher provozieren als beruhigen und ein Hund allemal schneller laufen kann als ein Mensch. Sämtliche schnellen Bewegungen wie wildes Gestikulieren mit Händen und Armen oder panisches Kreischen in hoher Tonlage wird die Situation nicht entspannen – im Gegenteil.

Tipp: Wer Angst vor Hunden hat, sollte dies dem Halter rechtzeitig mitteilen. So kann der Halter die Situation von vorneherein deeskalieren. Als Jogger oder Spaziergänger auf Waldwegen sieht man zudem oft bereits von weitem, ob jemand mit einem Hund entgegenkommt oder ob man einen Hund überholen muss. In diesen Fällen kann und soll man sich rechtzeitig bemerkbar machen und die Geschwindigkeit verlangsamen, denn nur so hat der Hundehalter Zeit, zu reagieren. Er kann seinen Hund zu sich rufen und allenfalls anleinen, bis der Jogger oder Spaziergänger in genügendem Abstand vorbeigelaufen ist und sich entfernt hat. Wer sich von hinten einem Hund nähert und sich nicht bemerkbar macht, erschreckt möglicherweise Hund und Hundehalter. Hunde können in solchen Situationen mit aggressivem Verhalten reagieren.

Wer Angst hat, sollte bei der Begegnung mit einem freilaufenden Hund stehen bleiben und den Halter bitten, ihn anzuleinen. (Bild: pixabay) Wer Angst hat, sollte bei der Begegnung mit einem freilaufenden Hund stehen bleiben und den Halter bitten, ihn anzuleinen. (Bild: pixabay)

Wer kennt das nicht? Man nähert sich beim Spaziergang oder auf einer Wanderung einem Bauernhof und ein nicht angeleinter Hund kommt angerannt und verbellt einen. Tipp: Passanten sollten den Hund soweit wie möglich ignorieren und das bisherige Tempo beibehalten. Wichtig ist, dass man dem Hund niemals in die Augen schaut, denn das kann den Hund provozieren. Ist ein Kind mit dabei, sollte es an die Hand und nach Möglichkeit in die Mitte genommen werden, auf jeden Fall aber auf die von Hund und Hof abgewandte Seite. Für Radfahrer ist es ratsam abzusteigen. Der Hund sollte im grösstmöglichen Abstand passiert werden. Häufig hat der Hund gelernt, dass es okay ist, wenn Fremde den Hof auf dem Weg passieren, also tut man gut daran, den Weg beim Vorbeilaufen nicht zu verlassen.

Hund greift an: Kinder, Gesicht und Finger zuerst schützen

Kommt es zum Äussersten und der Hund greift an, empfiehlt es sich, mit fester, tiefer Stimme «Hau ab!», zu brüllen. Notfalls wirft man einen grösseren, schweren Gegenstand, wie eine Tasche, nach dem Hund, um ihn damit vom Angriff abzubringen. Wer etwas Essbares griffbereit hat, wirft es in Richtung Hund. Ist ein Kind dabei, sollten sich Erwachsene schützend vor das Kind stellen. Keinesfalls sollte man nach dem Hund treten. Fällt jemand hin, sollte er sich zusammenrollen, die Hände zu Fäusten ballen und mit den Armen Gesicht und Nacken schützen und gegebenenfalls mit dem eigenen grossen Körper ein Kind schützen. So hart es klingt, aber im Notfall ist ein Biss in den Arm eines Erwachsenen besser zu verkraften als ein Biss im Gesicht oder in die Finger des Kindes. Wird jemand tatsächlich gebissen oder verletzt sich, weil er hingefallen ist, sollte man den Hundehalter nach seinem Namen und seiner Anschrift fragen, um allfällige Versicherungsfragen klären zu können.

Hundeerziehung: Die meisten Hundehalter sind vorbildlich

Eins vorab: Die meisten Hundehalter verhalten sich vorbildlich und leinen ihre Hunde im Falle von sich nähernden Passanten und Joggern an, lassen sie absitzen oder nehmen sie bei Fuss. Doch Ausnahmen bestätigen leider die Regel. Umgekehrt gibt es auch Nicht-Hundehalter, die sich gegenüber fremden Hunden falsch verhalten. Viele kritische Situationen entstehen dadurch, dass Menschen aus Sicht des Hundes die notwendige Distanz nicht wahren. Daher lautet die wichtigste Regel: Bevor jemand sich einem fremden Hund nähert oder ihn gar streichelt, muss er dessen Besitzer um Erlaubnis fragen. Das gilt im Restaurant genauso wie draussen beim Spazieren. Nicht jeder Hund mag es, von Fremden gestreichelt zu werden. Ist der Hundehalter nicht zu sehen, weil der Hund beispielsweise vor dem Geschäft angeleint wartet, muss man Abstand halten. Angebundene Hunde dürfen nicht angefasst werden. Bei der Begegnung mit einem Hund, der einem Angst macht, vertraut man am besten dem eigenen Bauchgefühl und wechselt die Strassenseite, um ihn weiträumig zu passieren. Ist das nicht möglich, geht man aus dem Weg und bleibt stehen. Diese Verhaltensregeln müssen Eltern auch ihren Kindern beibringen.

Ein angebundener Hund darf nicht angefasst werden, ganz gleich, wie niedlich man ihn findet. (Bild: pixabay) Ein angebundener Hund darf nicht angefasst werden, ganz gleich, wie niedlich man ihn findet. (Bild: pixabay)

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